Tagestour Braunschweiger Hütte Wildspitze und zurück

blick wildspitze mit seilschaften scaled

Wildspitze 3768m

Das Foto zeigt die Wildspitze um 10 Uhr in der Früh Mitte August. Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Seilschaften gen Gipfel. Wer dort alleine sein möchte, muss früh aufstehen. Wer auf dem Gipfel steht, weiss, dass es sich gelohnt hat. Was für ein Rundumblick über die Ötztaler Alpen.

Bei unserem diesjährigen Tripp in die Alpen wollten wir uns endlich mal ins hochalpine Gebiet wagen. Dafür hatten wir uns die Wildspitze ausgesucht. Mit 3768m ist die Wildspitze der zweithöchste Berg Österreichs nach dem Großglockner, der noch mal 30m höher ist. Nach kurzer Recherche stellten wir fest, dass man von 4 Hütten über die Gletscher auf die Wildspitze kommen kann. Die beliebtesten sind die

1. Breslauer Hütte
2. Braunschweiger Hütte
3. Taschachhaus

Braunschweiger Huette 2011

Braunschweiger Hütte

Da wir nur einen Monat vor der Tour den Hüttenplatz buchen konnten, kam nur noch die Braunschweiger Hütte in Frage, auch wenn dies der längste Weg zum Gipfel bedeuteten würde. Für unsere 5-köpfige Mannschaft buchten wir ein Zimmer: 2 Hochbetten und ein Beistellbett. Freitag früh parkten wir unser Auto auf dem Parkplatz der Pitztaler Gletscherbahn im Pitztal. Wir entschieden uns aus Zeit und Kraftgründen mit der Bahn auf 2800m zu fahren. Von dort quert man leicht absteigend über den Gletscher ca. 1,5h zu Braunschweiger Hütte. Diesen Teil würden wir am nächsten Morgen gen Wildspitze wieder laufen. Es gibt übrigens Freitags eine ausserplanmässige “frühe” Fahrt um 7 Uhr, um auf die Wildspitze zu kommen. Schöner ist natürlich der ca. dreistündige Aufstieg über den Jägersteig zur Braunschweiger

Gletschertraining

Da keiner von uns Erfahrung mit der Gletscherbegehung hat, buchten wir uns einen Führer bei Club Alpin Pitztal – alternativ findet Ihr einen Bergführer hier. Verabredet waren wir um 12 Uhr mit Michael. Pünktlich ging es zum Gletscher-Training. Neben dem sicheren Gehen auf Eis mit Steigeisen, lernten wir die Bergung aus einer Gletscherspalte mit Eisschrauben, HMS, Seil und Prusikknoten. Aber auch der tote Mann mußte im Schnee geübt und verstanden werden. Uns war schnell klar, dass wir nach einem halben Tag noch nicht reif für alleinige Gletschertouren waren, aber es bildete sich zumindest ein Verständnis für die Ausrüstung, die man für solche Touren haben sollte. In Foren liest man immer wieder, wie schlecht viele Wanderer für eine Hochtour ausgebildet sind. Unterschätzt wird die Gefahr durch Stürze, falsche oder gar keine Ausrüstung, die zu Unfällen führt und manchmal sogar Andere in Gefahr bringt, speziell in steilen Passagen.

Bergung Gletscherspalte Training

Da keiner von uns Erfahrung mit der Gletscherbegehung hat, buchten wir uns einen Führer bei Club Alpin Pitztal – alternativ findet Ihr einen Bergführer hier. Verabredet waren wir um 12 Uhr mit Michael. Pünktlich ging es zum Gletscher-Training. Neben dem sicheren Gehen auf Eis mit Steigeisen, lernten wir die Bergung aus einer Gletscherspalte mit Eisschrauben, HMS, Seil und Prusikknoten. Aber auch der tote Mann mußte im Schnee geübt und verstanden werden. Uns war schnell klar, dass wir nach einem halben Tag noch nicht reif für alleinige Gletschertouren waren, aber es bildete sich zumindest ein Verständnis für die Ausrüstung, die man für solche Touren haben sollte. In Foren liest man immer wieder, wie schlecht viele Wanderer für eine Hochtour ausgebildet sind. Unterschätzt wird die Gefahr durch Stürze, falsche oder gar keine Ausrüstung, die zu Unfällen führt und manchmal sogar Andere in Gefahr bringt, speziell in steilen Passagen.

Gletscherwanderung Wildspitze

4.00 Uhr war wecken. 4.15 sassen wir mit frisch gebackenem Brot beim Frühstück. 5.00 Uhr ging es gleichzeitig mit einer zweiten Gruppe los. Mit Stirnlampen auf dem Kopf liessen wir es gemütlich angehen. Die andere Gruppe preschte vor und war für uns ein guter Orientierungspunkt und Motivatior. Nach 2,5h erreichten wir dank Steigeisen den ersten Kamm. Von hier sah man das erste Mal die Wildspitze und eine beindruckende Gletscherlandschaft in der Morgensonne. Ausblicke, die man nicht vergisst.

Morgensonne auf dem Weg zur Wildspitze

Nach einem kurzen steilen Abstieg von 200m ging es jetzt auf den verschneiten Gletscher. Erst ohne Anstieg und dann mit leichtem Anstieg.

Aufstieg Wildspitze 9 Uhr morgens

Ab dem Punkt, gegen 8.45h, wo man auf die Wildspitze zu läuft, sah man immer mehr Seilschaften aus drei verschiedenen Richtungen kommen. Zeitweise sahen die Wanderer wie Ameisen aus, die auf dem Grat zur Spitze hochwuseln.

Steiler Aufstieg zur Spitze

10.30 war es dann so weit. Wir standen auf der Wildspitze mit einer grandiosen Aussicht bei Bombenwetter. Da wir durch die Entfernung zur Wildspitze “spät” ankamen, war die Spitze schon wieder relativ leer mit 10 Mann. Beindruckend war wie weit weg die Braunschweiger Hütte schien (und war).

Blick Wildspitze Richtung Braunschweiger Hütte

Zum Rückweg muss man nicht viel sagen. Glücklich, müde, kaputt stapften wir durch den aufgetauten Schnee und Gletscher. Trotzdem hieß es: nicht die Konzentration verlieren, um Gletscherspalten unter dem tauenden Schnee zu sichten. Nach 12h waren wir wieder am Ausgangspunkt. Was für eine tolle Erfahrung und ja, Kondition gepaart mit Trittsicherheit sollte man haben.

Ausrüstung für die Wildspitze:

  • 1,5l Wasser
  • 2 Powerbar
  • Sonnencreme
  • Steigeisen
  • Mütze, Sonnenhut
  • lange Hose, Regenhose, Regenjacke
  • Dicke Handschuh und dünne Handschuh
  • Stöcke mit Schneekrempe, damit sie im Schnee nicht einsinken

Halbpension Braunschweiger Hütte:

  • 1 Abend: Suppe, Kartoffeln, Speck, Quarkdipp, Joghurt
  • 2 Abend: Suppe, Reise, Boeuf Stroganoff, Frittierte Apfelringe

Bergführer: 160 Euro pro Person 1,5 Tage, incl. Steigeisen, Pickel, Seil und vielen wertvolle Tipps und Knoten“

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